Das größte Riff der Welt, die größte Sandinsel der Welt, der schönste Strand der Welt. Tschakka! Die Küste von Queensland sorgt beim Australischen Tourismusamt garantiert für Freudentänze. Bei mir, soeben den Fuß vor die Cairns’sche Flughafentür gesetzt, erstmal für Schweißausbrüche. Von 13 Grad auf 30 Grad in drei Flugstunden. Willkommen in den Tropen! Innerhalb von zwei Wochen sollte es für uns im Auto von Cairns nach Brisbane gehen. Und als erst mal Jeans und Wollweste im Rucksack verstaut waren, stellten sich die Freudentänze plötzlich ganz von alleine ein.
Tauchen am Great Barrier Riff, per Schiff in die Whitsundays oder im Jeep Fraser Island erkunden: Wir verraten, was uns zwischen Cairns und Brisbane besonders gefallen hat, wo man wenig versäumt und worauf man achten sollte.
31. März, Flughafen Melbourne: Nach einer abenteuerlichen Fahrt im Taxi (inklusive Sackgassen-Trip entlang des Rollfeldes) irgendwie doch am Flughafen angekommen, will der Check-In Automat partout unsere Buchungsnummer nicht akzeptieren. Man merkt uns die Verwirrung an, fragt uns nach Reiseziel und Abflugzeit: „Cairns, 05:30 p.m.“. „There is no flight to Cairns at 05:30 p.m.“ Ah ja, toll.
Wie sich herausstellt, hat Tigerair nicht nur die Flugzeit sondern auch den Tag unseres Abflugs nach hinten verschoben. Auf 08:00 am nächsten Morgen. ***** (hier bitte ein beliebiges Schimpfwort einsetzen)! Nachdem am selben Tag auch keine anderen Flüge nach Cairns mehr angesetzt sind, geht es für eine Nacht ins Flughafenhotel und mit einem Tag Verspätung ins tropische Queensland.
Die Route, Teil 2: Von Cairns nach Brisbane
Cairns – Port Douglas – Mission Beach – Townsville – Airlie Beach – Mackay – Hervey Bay – Noosa – Brisbane
Zurückgelegte Kilometer: 2.500
Reisedauer: 15 Tage
First Stop: Cairns
Ohh….das Great Barrier Riff. Ein Raunen geht durch’s Flugzeug, als wir in Cairns landen. Schon aus der Luft zeigt sich die sonnenverwöhnte Tropenmetropole direkt am Meer von ihrer besten Seite.
Das Klima ist für uns eine echte Umstellung. Aber nach den kalten Campingnächten sind wir sonnenhungrig und hitzebedürftig – und damit genau am richtigen Ort gelandet.
Um die Campingerfahrungen nicht noch weiter zu vertiefen, haben wir uns für einen Mietwagen von Jucy entschieden. Nachdem wir mit Jucy auch schon in Neuseeland zufrieden waren, werden wir auch in Australien nicht enttäuscht. Der Wagen ist vergleichsweise neu und komfortabel, die Übernahme unkompliziert (es wird auch nicht versucht uns sinnlose Sonderversicherungs-Pakete anzudrehen). Selbst der Transfer vom Flughafen zur Mietstation ist im vorgebuchten Paket schon inkludiert.
Nachdem uns durch die Flugverspätung ein Tag abhanden gekommen ist, sind wir recht schnell auf dem Weg nach Port Douglas. Angeblich soll dort der beste Platz sein um das Great Barrier Riff zu erkunden. Wie wir später noch herausfinden sollten, durchaus eine Streitfrage unter Locals und Touristen.
Second Stop: Port Douglas
Nicht alle Australien-Reisenden fahren die Strecke von Cairns in Richtung Norden. Schade, denn zum einen ist die Straße direkt entlang der Küste ein Erlebnis für sich, zum anderen sind Port Douglas und die Gegend nördlich davon eine der schönsten Gegenden unserer Route. Wohl deswegen, weil hier zwei UNESCO Weltnaturerbe-Stätten einander treffen: der Daintree Rainforest und das Great Barrier Riff.
Weil wir an Ostern dort unterwegs sind, haben wir unsere Unterkunft vorgebucht und verbringen zwei Nächte im Lychee Tree Resort. Die Apartments dort sind vergleichweise günstig (38 Euro pro Person und Nacht), sauber und verfügen über Küche, sowie Waschmaschine und Trockner.
Im Hotel-Pool haben wir – notgedrungen – gleich mehrmals geplanscht. Nachdem von November-April bis weit hin den Süden hinunter „Stinger-Season“ ist, wird davon abgeraten auch nur den kleinen Zeh ins Meer zu halten. Zu gefährlich ist es, dass eins der Quallenbiester die Haut nesselt und – je nach Art – tiefe Narben oder großes Unwohlsein (verbunden mit dem Gefühl sterben zu müssen, die Tiere heißen Irukandji-Quallen) verursacht. Die Lust am Baden vergeht endgültig, wenn man am Strand jene Schilder erblickt, die vor den Salzwasserkrokodilen warnen. Um trotzdem (eingeschränktes) Badevergnügen zu ermöglichen, gibt es alle paar Kilometer Quallennetze und beaufsichtigte Strände.
„Just call me Dingo“: The Aborigines Walkabout at Mossman Gorge
Nachdem es sich davor nicht ergeben hat nutzen wir die Chance auf eine Regenwald-Tour mit einem Aborigines-Guide. Vom Stamm der Yalanji stellt sich Dingo auch mit seinem Aborigines Namen vor und meint gleich, dass wir diesen weder richtig aussprechen noch im Gedächtnis behalten können. Er hat recht.


Bei der obligatorischen Rauchzeremonie laufen wir im Kreis, damit wir im Wald willkommen sind. Danach tauchen wir in den Regenwald der Yalanji ein: lernen wie man giftige von ungiftigen Nüssen unterscheidet, Fische träge macht um sie anschließend fangen zu können, Seife aus Blättern gewinnt und Farbe für Zeremonien herstellt. Dingo erzählt uns bei Bush Tea und Damper Legenden über die Entstehung seines Stammes, der so intensiv mit diesem Wald verbunden ist. Wer will, kann am Mossman Gorge baden gehen, da das fließende Gewässer an gewissen Stellen krokodilfrei (aber auch ziemlich kalt) ist.
Wer Naturliebhaber oder an den Aborigines interessiert ist, sollte diese Tour unbedingt machen. Sehr empfehlenswert!
Everybody loves Angus: Fische streicheln am Great Barrier Riff
Täglich verlassen mehrere Boote den Hafen vom Port Douglas um – beladen mit Scharen von Touristen – das Great Barrier Riff zu erkunden. Von Port Douglas ist der Weg ins besonders farbenprächtige Outer Reef besonders leicht zu bewältigen. Das ist mit ein Grund warum wir das Riff von hier erkunden wollen.
Von den Touranbietern sind alle solide bewertet, auf Anraten eines Locals haben wir uns für Calypso entschieden (wohl deswegen weil das Unternehmen von einer dort ansässigen Familie betrieben wird).
Wir müssen erneut feststellen, dass Touren in Australien unglaublich teuer sind. Nachdem wir am Riff auch Tauchen wollen, reißt die Tour ein spürbares Loch in unser Reisebudget – Tagestour + 2 Tauchgänge kosten 200 Euro pro Person.
Die Erwartungen sind dementsprechend hoch – und werden erfüllt. Ein tolles Boot, die kompetente Crew und leckeres Essen (wir sollten später noch lernen, dass das nicht selbstverständlich ist) sorgen dafür, dass wir uns wohl fühlen. Das wahre Highlight sind aber die Korallen und Fische: Die drei Stopps entlang des Opal Riffs eröffnen uns einen faszinierenden Einblick in das größte Riff der Welt.


Schon als wir zum ersten Tauchgang ins Wasser gleiten taucht eine riesige Maori Wrasse (Napoleon-Lippfisch) auf, ein bunter Fisch mit maoriähnlicher Zeichnung am Kopf. „Oh, that’s Angus.“, meint der Tauchlehrer fast beiläufig. Mit der Beiläufigkeit hat sich’s dann, als sich Angus und der Tauchlehrer im Wasser annähern und der Fisch sich zum Streicheln berühren lässt. „He is always around and says ‚Hi’ when we arrive.“ Der Tauchgang mit Sharks und Rays ist dann fast nur das berühmte Tüpfelchen auf dem I…
Third Stop: Mission Beach
Nach einem langen Tag am Boot müssen wir noch drei Stunden Autofahrt nach Mission Beach bewältigen. Insgesamt hinterlässt der Ort bei uns keinen bleibenden Eindruck. Das ändert sich auch nicht, als wir am nächsten Tag den Strand erkunden. Mission Beach ist ein wenig in die Jahre gekommen. Weil uns dort nichts hält fahren wir zwei Stunden weiter nach Townsville. Während der Fahrt verändert sich die Landschaft merklich – wir überqueren die Grenze von den Wet Tropics in die Dry Tropics.
4th Stop: Townsville / Magnetic Island
Die Stadt Townsville ist bis auf die nette Strandpromenade recht reizlos. Ein Schild, das uns erkärt, dass wir im „Skin Cancer Capital of the World“ gelandet sind, macht’s nicht besser. Vor der Küste von Townsville liegt aber ein Naturjuwel, dass wir unbedingt erkunden wollen: Magnetic Island.
In gerademal 30 Minuten bringt uns die Fähre auf das winzige Eiland, das vor allem mit seinen Traumstränden auftrumpft. Neben einer ausgedehnten Wanderung verbringen wir am Ostersonntag viel Zeit in der dortigen Arthur Bay. Kein Wunder, hat man doch nicht alle Tage einen Strand fast für sich. Fast? Eine aberwitzige Zahl von Schmetterlingen entschädigt uns für den Mangel an Osterhasen, Nesterl suchen und Eier pecken.


Geschlafen haben wir übrigens in den Q-Resorts Paddington am Festland. Der neu errichtete Apartment-Komplex hat **** Niveau inklusive großer Küchenzeile, sowie Waschmaschine und Trockner. Pro Nacht haben wir dafür 90 Euro bezahlt.
5th Stop: Airlie Beach
Die Backpacker-Hochburg Airlie Beach ist nach Townsville unser nächstes Ziel. Fast jeder der die Ostküste erkundet macht dort Halt. Täglich verlassen unzählige Boote die – wie wir später herausfinden sollten – 2 (!) Häfen. Alle mit demselben Ziel: die Whitsundays mit Whitehaven Beach als Highlight. Whitehaven Beach rangiert unter den Top 10 der weltweit schönsten Strände. Der Quarzgehalt des Sandes liegt bei 99% – deswegen knirschen die Sandkörner nicht nur lustig unter den Füßen, sie sind auch noch so weiß, dass es in den Augen brennt. Selbst mit Sonnenbrille quasi unerträglich schön.
Zurück zu den zwei Häfen. Wir haben, weil wir ja flexibel sein wollen, keine Tour vorgebucht. Rund um Ostern kann es dann natürlich passieren, dass nur noch vereinzelt Plätze verfügbar sind. Wir bekommen gefühlt die zwei letzten Tickets unter allen Touranbietern in ganz Airlie Beach. Leider für eine Tagestour, obwohl wir länger in den Whitsundays bleiben wollten.
Unser Schiff soll am nächsten Tag um 08:30 zu den Whitsundays aufbrechen. Also alles gut. Nächsten Tag verfliegt die gute Laune, als wir im falschen Hafen stehen und laufend, schwitzend und wild fahrend unsere Tour doch noch irgendwie erreichen.
Leider stellt sich heraus, dass das Boot etwas in die Jahre gekommen und die Crew nicht mal ansatzweise so motiviert wie jene in Port Douglas ist. Whitehaven Beach wird zwar angefahren, allerdings bei Flut – und da sieht der Bilderbuch-Strand nicht ganz so schön aus, wie auf den Postkarten. Wir genießen unsere Zeit dort trotzdem – und treffen nach Mallacoota erneut auf große Warane, die im Schatten auf Essensreste lauern. Anschließend noch eine kleine Schnorchel-Tour, landen wir abends um sechs wieder im Hafen.





Geschlafen haben wir in einem Best-Western Hotel das schon einige Jahre auf dem Buckel hat und deswegen nicht wirklich eine Empfehlung wert ist.
Tipp: Cruise Whitsundays ist unter den best-bewerteten Touranbietern für Tagestouren und fährt Whitehaven Beach an (machen nicht alle). Auf lostinaustralia.org gibt’s auch feine Mehrtagestouren in Kleingruppen zu buchen – Übernachtung unter freiem Himmel inklusive.
6th Stop: Mackay
Als nächstes und letztes großes Highlight hatten wir Fraser Island geplant. Nachdem die Fahrt von Airlie Beach nach Hervey Bay (siehe nächster Stop) von Google Maps mit 9 Stunden und 32 Minuten angegeben wird, ist das an einem Tag kaum zu bewältigen. Deswegen landen wir in Mackay.
Wer noch nie von Mackay gehört hat, hat auch nicht viel versäumt. Trotzdem macht die Stadt uns den kurzen Aufenthalt mit diversen Laufstrecken (die wir redlich nutzen), einer riesen Mall und einer feinen Salzwasserlagune (kein Eintritt) so angenehm wie möglich.
7th Stop: Hervey Bay
Hervey Bay ist neben Rainbow Beach die erste Wahl für Reisende, die auf die größte Sandinsel der Welt wollen: Fraser Island.
Vor Hervey Bay wären wir eigentlich noch eine Nacht in Gladstone geblieben. Nachdem Mackay allerdings mit Highlights gegeizt hat und Gladstone als Aluminium-Hauptstadt Australiens gefeiert wird, hatten wir keine Lust auf die Erkundung einer Industriegegend. Netto-Fahrzeit daher: 7h 56 Minuten. Brutto-Fahrzeit: Don’t ask. Irgendwann muss man ja auch mal essen.


Gerädert landen wir im Main Street Motel. Zwar nicht direkt am Meer gelegen, wird dort die Lage durch umso freundlicheren Service wettgemacht. Die Besitzer wohnen nebenan und haben jahrelang andere Motel-Besitzer trainiert. Man merkt ihnen an, dass sie jetzt alles richtig machen wollen. Der Preis ist mit 50 Euro pro Person und Nacht angemessen.
Während der Fahrt von Mackay nach Hervey Bay versuchen wir für die Fraser-Island Tour den Last-Minute Fehler zu vermeiden. Die rechtzeitige Buchung klappt trotzdem wieder nicht – alle Mehrtagestouren ausgebucht. Also doch wieder eine Tagestour. Nachdem wir von großen Gruppen genug haben, diesmal ein wenig exklusiver mit nur sieben Gästen, Fahrer und Jeep. Die Tour mit Unique Fraser ist erneut recht teuer – 215 AU$ (155 Euro) berappen wir dafür. Pro Person. Fährtransfer und Essen sind da immerhin inklusive.
Als wir am Tour-Tag aufwachen, regnet es zu ersten Mal seit unserer Ankunft in Cairns. Froher Dinge, dass es sicher bald aufklaren würde, werden wir vom Hotel abgeholt und steigen in den Jeep. Troy ist unser Guide und berichtet, dass er schon Jahrzehnte für das Unternehmen arbeitet. Er ist sechs Tage pro Woche auf Fraser Island unterwegs und wird nicht müde, den Touristen die Schönheit der Insel zu zeigen. Wir halten noch bei zwei weiteren Hotels um eine Familie aus Südafrika und ein älteres Ehepaar aus Australien aufzugabeln. Illustre Runde – wenn du gemeinsam einen ganzen Tag verbringen musst, freundest du dich aber schnell an.
Als es auf der Fähre nach Fraser immer noch regnet erledigt sich das mit der Hoffnung auf besseres Wetter auch langsam. Troy meint noch, er trägt heute zum ersten Mal seit Ewigkeiten seine Weste. Toll Troy! Ganz toll!
Als wir von der Fähre rumpeln sehen wir, warum Fraser Island so einzigartig ist. Kein Asphalt, nur Sandpisten, Strand und Regenwald. Und im Jeep sind wir wesentlich schneller als die großen Busse. Aus diesem Grund schafft es Unique Fraser auch, mehr Sehenswürdigkeiten in eine Tagestour zu packen.
Der erste Abschnitt führt uns durch Regenwald, der bei Regen tatsächlich besonders schön ist. Am Ende erwartet uns der 75 Mile Beach, ein offizieller australischer Highway ganz aus Sand. Als wir 45 Minuten später beim Maheno Shipwreck halten, klart es ein wenig auf. Das großartige Schiffswrack, ehemals stolzer Passagierdampfer und später Rettungsschiff im Krieg, rostet an der Küste langsam vor sich hin und wird in den nächsten 30 Jahren wohl verschwinden. Wer möchte, kann den Weg zum Maheno Shipwreck abkürzen und für 60 AU$ ein Flugzeug nehmen. Gelandet wird – natürlich – am Highway.



Unsere Reise führt uns weiter zum Indian Head, einem Aussichtsfelsen von dem bei schönem Wetter Haie und Schildkröten beobachtet werden können. Schönes Wetter haben wir nicht, also gibt’s auch keine Tiere. Anschließend ist ein kurzes Bad in den Champagne Pools vorgesehen, großen, blubbernden Rock-Pools. Nachdem wir von oben durchnässt sind, müssen wir auf das Bad verzichten.


Am späten Nachmittag, als es endlich aufklart, erreichen wir Lake McKenzie. Am Parkplatz treibt sich ein Dingo herum. Die normalerweise scheuen Tiere haben gerade Mating-Season und verteidigen ihr Revier – füttern streng verboten. Lake McKenzie ist ein Frischwassersee mit weißem Sandstrand. Dort könnte man locker den ganzen Tag verbringen – und gleichzeitig schwimmen und das köstliche Wasser trinken.


Tipp: Die Tour mit Unique Fraser war gut, das Essen weniger. Wer nicht auf trockene Burger und Kokoskuchen abfährt, sollte eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken dabei haben. Für Mehrtagestouren können wir Dropbear Adventures empfehlen.
8th Stop: Noosa
Wir haben durch die lange Autofahrt von Mackay nach Hervey Bay Zeit gewonnen. Nachdem wir gehört haben, dass es in Noosa die besten Wellen gibt um Surfen zu lernen nutzen wir die Gelegenheit.
Über Bookme (das uns auch in Neuseeland schon tolle Dienste geleistet hat) bekommen wir stark vergünstigte Surfstunden. Inklusive Garantie, schon nach der ersten Stunde die Wellen zu reiten. Vor Ort haben wir kurz das Gefühl im Kinderkurs gelandet zu sein, werden aber dann doch einer Erwachsenengruppe zugeteilt. Nur um kurz später zu erfahren, dass sie das tun weil die Erwachsenen viel mehr Schwierigkeiten haben als die Kinder.
Doppelt motiviert machen wir uns ans Trockentraining am Strand. Die Kinder sind trotzdem früher im Wasser. Und sie surfen tatsächlich schon nach kurzer Zeit. Unser Surflehrer ist ein alter Hase im Geschäft und erklärt, was es zu erkären gibt.
Sein Fazit:
„Surfing is a lot about looking cool guys. So try to look cool.“
Die ersten Versuche im Wasser scheitern trotzdem kläglich. Von cool bin ich, als die Welle über mich hinweg schwappt, so weit weg wie nur irgendwie möglich. Immer wieder höre ich von hinten das Kommando:
„Paddel, Paddel, Paddel, Backfoot, Frontfoot, Surf…“
Wuhuuu…plötzlich surfe ich die Welle. Kurz. Aber ich surfe sie. Ob ich dabei cool aussehe, ist mir in diesem Moment völlig egal. Versprechen gehalten – wir sind beide in unserer ersten Surfeinheit am Brett gestanden und haben den Kindern gezeigt wo der Hase läuft. Bazinga!
Übrigens: Wer günstig(er) übernachten möchte, sollte nicht in Noosa sondern in Noosaville (fünf Autominuten entfernt) bleiben. Dort ist’s genauso schön und ein wenig ruhiger.
Final Destination: Brisbane
Nach vier Wochen Australien-Reise erreichen wir schließlich unser letztes Ziel: Brisbane. Wir lassen Pampa und Ozean hinter uns, tauchen ein ins Großstadtleben. Unsere Surfeinheit hat den Kopf leergefegt und müde gemacht. Deswegen kommen wir ohne großen Plan an und lassen uns einfach treiben. Es steht keine Tour am Plan, kein Must-See auf der Liste.
Herrlich entspannt essen und trinken wir uns durch Brisbane, laufen durch den botanischen Garten, erkunden die Southbank und gehen einkaufen. Kathi besucht eine Yoga-Stunde und trifft dort auf eine Schwedin, die sie später – 3000 Kilometer weiter östlich – auf Fiji wieder treffen sollte. Aber das ist eine andere Geschichte.




Brisbane ist für uns der entspannte Leckerbissen der Reise, ein würdiger Schlusspunkt und der Abschied aus Down Under. Wohl kein Abschied für immer – schließlich haben wir gehört, dass die Gegend um Darwin total ursprünglich sein soll, die Menschen in Perth unglaublich freundlich sind und das Outback im Frühling erblüht…
Lies doch einfach weiter: Der erste Teil unseres Australien-Roadtrips führte uns von Sydney nach Melbourne.